Die Macht der Sprache

Sprache – sowohl in Worten als auch in Bildern – beschreibt nicht nur unsere Welt, sondern kreiert sie auch. Mit ihr formen wir Realitäten. Wer kommt zu Wort? Wie wird über jemanden gesprochen? Wer ist aktiv handelnd? Bewusst oder unbewusst, reflektiert oder unreflektiert übernehmen wir Konzepte und Begriffe, ohne diese zu hinterfragen. Unser Sprachgebrauch ist dabei selten inklusiv, frei von Verletzungen oder Diskriminierungen. Egal ob in Alltagsgesprächen, den Medien, Vereinen, auf der Familienfeier oder im Unterricht.

Gerechte Sprache allein schafft noch keine gerechte Welt. Aber indem wir sie verwenden, zeigen wir, dass wir eine gerechte Welt überhaupt wollen.

Anatol Stefanowitsch

Diversität statt Diskriminierung

Menschen unterscheiden und ähneln sich aufgrund verschiedener individueller Persönlichkeitsmerkmale. Diese sind teilweise schwer bis gar nicht veränderbar (z.B. Hautfarbe, Geschlecht oder Herkunft); andere hingegen sind veränderbar und ändern sich auch im Laufe eines Lebens (z.B. Religion, Aussehen, Wohnort).

Gemäß Artikel 3 des deutschen Grundgesetzes sind alle Menschen gleich. Weiter heißt es: „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner ˆRasseˆ, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“

Diversität meint einen wertschätzenden und respektvollen Umgang mit diesen Strukturelementen unsere Gesellschaft. Vielfaltsfördernde Maßnahmen haben den Abbau von Benachteiligungen sowie Chancengleichheit, Gleichstellung, Partizipation und Inklusion zum Ziel. Alle Menschen sollen sich in der Gesellschaft wohlfühlen.

Vielfaltsdimensionen der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
In Anlehnung an Loden und Rosener (1991)

Quelle: Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. In Anlehnung an Loden und Rosener (1991) bzw.  Vielfaltsdimensionen entsprechend der Charta der Vielfalt

Diskriminierung bezeichnet eine Benachteiligung oder Herabwürdigung von Gruppen oder einzelnen Personen aufgrund einer zugeschriebenen Merkmalszugehörigkeit. Dabei bewertet eine (vermeintliche) Mehrheit diese und legt fest, was als gesellschaftliche Norm zu gelten hat. Von Diskriminierung betroffen sind dann all jene Gruppen, die diesen dominanten Leitbildern nicht entsprechen.

Diskriminierungsfreie Sprache erlernen

Wir diskriminieren andere nicht nur durch das, was wir tun, sondern auch durch das und mit dem, was wir sagen und was wir nicht sagen. Sprachliche Diskriminierung kann explizit sein, wie etwa in Schimpfwörtern, sexistischen Witzen, rassistischen oder antisemitischen Bemerkungen oder abwertenden Äußerungen Menschen gegenüber. Sprachliche Diskriminierung kann aber auch implizit passieren, indem Personengruppen systematisch nicht erwähnt werden, oder indem von ihnen nicht von Personen, sondern von „Objekten“ gesprochen wird.

Wir können uns nicht die ganze Zeit perfekt ausdrücken. Aber wir können uns bemühen! Dafür müssen wir uns reflektieren, erlernte Konzepte hinterfragen und uns (ständig) weiterbilden. Folgende konkrete Handlungsoptionen sind eine erste Anregung:

  • Stereotype und Vorurteile meiden
  • Mit den Menschen und nicht über sie sprechen
  • Sich Scherze auf Kosten Anderer verkneifen
  • Auf verletzende Worte verzichten
  • Selbstbezeichnungen verwenden

Diversität in den Medien fördern

Medien wollen und sollen gesellschaftliche Realität abbilden. Momentan sind sie jedoch noch weit davon entfernt. Zu selten kommen Vertreter*innen strukturell benachteiligter Gruppen in der Berichterstattung vor oder werden stattdessen als Problemfall, als Bedrohung des deutschen Normalzustandes dargestellt. Dabei ist entlang von Stereotypen zu berichten, nicht nur einseitig und unprofessionell. Es führt auch dazu, dass weite Teile der Lebenswelt vieler Menschen in Deutschland in der Berichterstattung einfach fehlen. Ihre Geschichten, Themen und Perspektiven finden nicht statt. In einer vielfältigen Gesellschaft muss diese auch angemessen in den Redaktionen repräsentiert werden.

Mein Beitrag für eine gerechtere Sprache und mehr Diversität

  • Über Privilegien und Diskriminierung reden
  • Diskrimnierungsfreie Sprache
  • Diversität im Journalismus fördern
  • Diversität in der Organisation stärken

Zu diesen und weiteren Themen biete ich verschiedene Bildungsformate an.

Auch als Moderatorin setze ich mich aktiv mit diesen Themen auseinander. Gern begleite ich Veranstaltungen, Diskussionsrunden oder Organisationen bei der Auseinandersetzung damit.

Ich freue mich auf Anfragen!