Begegnungen auf Augenhöhe, Verständlichkeit, Transparenz der Prozesse und Verbindlichkeit sind häufige Forderungen an Partizipationsprozesse. Dabei gelingt Beteiligung nur, wenn sie gewollt, ernst genommen und auch umgesetzt wird.
Das Engagement ist für Viele nicht nur mit viel Zeit, sondern zum Teil auch mit Kosten verbunden. So fallen zum Beispiel Fahrkosten an, wenn Interessierte an Gremiensitzungen, politischen Gesprächen oder Bildungsangeboten teilnehmen.
Beteiligung ist somit immer auch mit gewissen Hürden verbunden. Privilegien entscheiden darüber, ob interessierte Menschen die nötigen Ressourcen haben, um sich für ihre Interessen einzusetzen. Umso wichtiger ist es, Beteiligungsformen zu nutzen, die dies kritisch in den Blick nehmen.
Unsere Gesellschaft ist divers – das ist Fakt! Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Sprache und Herkunft, seines Glaubens oder seiner Behinderung (…) benachteiligt werden – das ist Gesetz. Doch wie sieht die Realität aus? Haben wirklich alle Menschen die gleichen Rechte und Chancen an gesellschaftlicher Teilhabe? Welches Bild vermitteln uns die Medien? Wen denken wir mit, wenn wir zu Engagement aufrufen? Welche Gruppen fallen hinten runter?
Journalist Keywan Tonekaboni und Aktivistin Luisa L’Audace haben im August 2021 diskutiert, wie die Vision einer gleichberechtigten Gesellschaft wahr werden kann. Ich habe die Online-Veranstaltung moderiert.
„Speak up für eine gerechte Welt!“ forderten die Eine Welt-Promotor*innen. Gemeinsam mit den Menschen im Land sammelten sie Ideen, um unsere Welt nachhaltiger und global gerecht zu gestalten. Mit sieben Zielen für nachhaltige Entwicklung und einer mobilen Kamerabox machten sie Halt in sieben Regionen Niedersachsen. Sie luden dazu ein, gemeinsam zu diskutieren, wie ein global ökologisch und sozial gerechter Wandel vor Ort aussehen kann. Entstanden sind mehr als 100 Video-Statements, die zeigen, wie bereits heute lokale Initiativen Verantwortung übernehmen.
Die gesammelten Videostatements wurden auf Instagram unter dem Hashtag #SpeakUpfor1Welt!, sowie auf der Webseite des VEN veröffentlicht.
In Gesprächen und auf der begleitenden Webseite wurden Passant*innen über die globalen Nachhaltigkeitsziele informiert und aktiviert, sich selbst für deren Umsetzung einzusetzen
Freie Meinungsäußerung, Partizipation, ehrenamtliches Engagement und (politische) Bildung sind für mich wichtige Grundpfeiler einer funktionierenden Gesellschaft. Diese zu vermitteln und zu diskutieren macht unsere Demokratie lebendig. In mehr als 10 Jahren Jugendverbandsarbeit habe ich deshalb junge Menschen nicht nur auf ihrem Weg in die Medienbranche begleitet, sondern auch dabei ihr Umfeld aktiv mitzugestalten und so die Welt etwas besser zu machen.
Im Dezember 2017 hat die Landesregierung die Digitale Agenda für das Land Sachsen-Anhalt beschlossen. Damit die Interessen junger Menschen dabei mit bedacht werden, hat das Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung den Jugendmedienverband fjp>media beauftragt, ein Digicamp durchzuführen. Hier haben 30 junge Menschen die Digitalisierung und ihre Folgen betrachtet und diskutiert. Entstanden ist eine Digitale Jugendagenda mit acht Themen: Bildung, Familie, Freizeit, Infrastruktur, Demokratie, Wissenschaft, Wirtschaft und Medien. Außerdem wurden neun Forderungen aufgestellt, die die Medienkompetenz in einer digitalen Mediengesellschaft stärken sollen.
Mein Beitrag
Beratung des Ministeriums für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung zur Beteiligung junger Menschen an einer Digitalen Agenda
Entwicklung einer Positionierung nach Abschluss des Digicamps
Beim Digicamp vom 23. bis 28. Juli 2018 in Wolmirstedt diskutierten junge Menschen ihre Erfahrungen und Wünsche für die digitale Zukunft des Landes. Diverse Medien berichteten.
Jugend Macht Zukunft ist ein Beteiligungsprojekt des Kinder- und Jugendring Sachsen-Anhalt e. V. in Kooperation mit dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen- Anhalt. Ziel ist die Entwicklung einer Eigenständigen Jugendpolitik in Sachsen-Anhalt. In verschiedenen Programmphasen wurden Bedarfe und Wünsche von jungen Menschen gesammelt, mit Politik und Verwaltung diskutiert und in Leuchtturmprojekten umgesetzt.
Meine Mitarbeit bei JMZ
Insbesondere als Vorständin im Kinder- und Jugendring Sachsen-Anhalt habe ich JMZ in den Jahren 2015 bis 2018 begleitet.
Konzeptionelle und Strategische Begleitung des Projektes und seiner Mitarbeiter*innen
Mitwirkung an der Öffentlichkeitsarbeit insbesondere bei Stellungnahmen und Pressemitteilungen
Gespräche mit Vertreter*innen von Ministerien und Verwaltung zu den Forderungen
Moderation von Diskussionen zwischen jungen Menschen und Politiker*innen
2014 Start Jugend Macht Zukunft: In einer Open Space-Konferenz, einer Vielzahl von Mikroprojekten, hunderten Meinungskarten, einem Tool zur Onlinebeteiligung und Expertenforen brachten sich junge Menschen im Alter von 6 bis 26 Jahren aus allen Landkreisen und kreisfreien Städten des Landes ein uns sammelten Wünsche an die Landesregierung.
2015 Übergabe der Forderungen an Sozialminister Norbert Bischoff: Die 885 Beiträge wurden zu 137 Forderungen und Ideen in 13 verschiedenen Themenbereichen gebündelt. Die Vielfalt an Themen zeigte deutlich, dass das Thema Jugend alle Ressorts betrifft und deren Beteiligung in allen politischen Ebenen sinnvoll ist.
Ab 2015 Begleitung und Finanzierung von Mikroprojekten: Mit Geldern der Stiftung Demokratische Jugend konnten diverse Kleinstprojekte junger Menschen im Land finanziert werden: von Dissionsrunden, über Aktionen zu Mitbestimmungen über partizipative Raumgestaltung bis hin zu kreativen Projekten.
2016 Ressortübergreifende und Ressortspezifische Arbeitstreffen: Fachgespräche mit Mitarbeiter*innen der Ministerien zu den 137 Forderungen.
2017 Entwicklung Leuchtturmthemenansatz: Gemeinsam mit Jugendlichen, die sich ehrenamtlich bei JMZ engagieren (Junge Zukunftsgestalter* innen), wurde der Beschluss gefasst, anhand von Leuchtturmthemen konkrete Forderungen an das Land zu stellen, deren Umsetzung helfen soll, den Alltag junger Menschen zu verbessern. Erstes Thema war die Gestaltung eines Jugendgerechten ÖPNVs in Sachsen-Anhalt.
2018 Qualifizierungs- und Fortbildungsreihe und der 10-Punkte-Plan: Im Rahmen von drei Modulen wurden ressortübergreifend konkrete Praxiskriterien zur Beteiligung junger Menschen auf Landesebene erarbeitet. Der 10-Punkte-Plan:
Zum Hintergrund
Im Dezember 2012 heißt es im Landtagsbeschluss (Drs. 6/1704): „Die Landesregierung wird beauftragt, ein jugendpolitisches Programm zu erarbeiten, welches einen konzeptionellen Rahmen für eine eigenständige, ressortübergreifende undschlüssige Jugendpolitik bietet.“
2016 formulierten CDU, der SPD und Bündnis 90/Die Grünen in ihrem Koalitionsvertrag: »Junge Menschen sind nicht nur die Zukunft und nicht nur die Fachkräfte von morgen, sondern stets vollwertige Mitglieder unseres politischen Gemeinwesens. Das kinder- und jugendpolitische Programm des Landes ist in Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendring Sachsen-Anhalt (KJR) und den jungen Menschen gemeinsam weiterzuentwickeln.«
WAHLORT³ – Ein Projekt zum Thema Wahlen für junge Menschen Bei wahlort³ dreht sich alles um die Mitbestimmung und das Mitentscheiden bei Wahlen. Dazu gehört die U18-Bundestagswahl 2018, Workshops zur Demokratiebildung und die Kampagne „Mein|einSATZ für Jugendverbände“.
waehlerIsCH – Die Jugendkampagne zur Landtagswahl in Sachsen-Anhalt 2011 wählerIsCH bietet Jugendlichen die Chance, politisch wirksam zu werden, unabhängig davon, ob sie wählen dürfen oder nicht. Allein oder gemeinsam mit vielen anderen jungen Menschen an verschiedenen Orten im Land können sie im Vorfeld der Landtagswahl ihre Interessen, ihre Themen und Fragen öffentlich sichtbar machen und im direkten Kontakt mit der Politik vertreten.
Das Jugendmagazin politikorange berichtet regelmäßig über die Veranstaltung Jugend und Parlament im deutschen Bundestag. Auch 2013 entstand dazu eine Veranstaltungszeitung, die ich als Projektreferentin verantwortet habe. Ein Beitrag über das Planspiel wurde am 4. Juni 2013 bei Hertz 87.9 – Dein Campusradio für Bielefeld – veröffentlicht.
Moderation: Lennart Oberbäumer.
Der Kinder- und Jugendring Sachsen-Anhalt e.V. ist die Interessenvertretung aller jungen Menschen in Sachsen-Anhalt – auch der jungen Menschen, die um Asyl angefragt haben bzw. anfragen und sich kurz- oder langfristig im Land aufhalten – unabhängig ihres Aufenthaltsstatus. Als Teil der demokratischen Zivilgesellschaft positioniert sich die Interessenvertretung von jungen Menschen und für junge Menschen zu den aktuellen Herausforderungen.
Gute Jugendpolitik in Sachsen-Anhalt umsetzen – Positionspapier Gute Jugendpolitik hat zum Ziel, junge Menschen bei ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu begleiten und sie dabei zu unterstützen, sich zu kritisch-mündigen Mitgliedern unserer Gesellschaft zu entwickeln. Gute Jugendpolitik fußt dabei auf dem Verständnis, dass junge Menschen Teil der Gesellschaft sind und diese ihrem Alter und ihrem Entwicklungsstand entsprechend mitgestalten. Die folgenden Forderungen sollen in der kommenden Legislaturperiode im Sinne einer guten Jugendpolitik umgesetzt werden
Position zu Medienkompetenz und Medienbildung Über das Leben in der Mediengesellschaft, in der Medienkompetenz als wichtige Schlüsselqualifikation gilt. Unsere Gesellschaft muss sich aktuellen Herausforderungen an lebenslanges Medien-Lernen stellen. Dafür braucht es nachhaltige Medienkompetenz-Konzepte. fjp>media als kompetenter Ansprechpartner für Medienkompetenz hat Forderungen gesammelt.